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Mein Projekt: Vermittlung von Lern-Techniken in der Grundschule


Eine Lehrerin sitzt im Kreis mit sechs Kindern aus verschiedenen Kulturen. Sie streiten sich auf einer andersfarbigen Turnmatte.
Die Lehrer diskutieren im Sitzkreis mit sechs Kindern.

Stellen Sie sich vor, Grundschulkindern würden wirksame Lernmethoden beigebracht! Welche Konsequenzen hätte das?


Damit dies möglich ist und die Qualität der Lehr-Kurse hoch gehalten werden kann, sollten die Lehrkräfte von allen Aufgaben entlastet werden, die nichts mit Lehren zu tun haben, wie z. B. Verwaltung, Transport usw. Vielleicht sind Sie auch ein Elternteil, der den ganzen Tag arbeitet, dann mit seinem Kind zum Sport fährt und dann wieder abholt. Dann müssen Sie noch für Ihr Kind kochen und den Schulranzen für den nächsten Tag vorbereiten. Nach all den anderen „Kleinigkeiten“, wie Wäsche waschen, bügeln und das Haus putzen, müssen Sie Ihrem Kind noch bei den Hausaufgaben helfen. Ich weiß, dass dies der Alltag vieler Eltern ist. Dass die Hausaufgabenhilfe zu kurz kommt, ist verständlich. Das Gleiche gilt für die Lehrer, die jeden Tag für den Transport der Kinder von einem Gebäude zum anderen oder von einem Klassenzimmer zum anderen sorgen. Es ist nicht immer so, dass die Kinder gehorchen.


Die Verantwortung für die Sicherheit von 20 Kindern ruht dann auf ihren Schultern. Dann müssen sie noch mehrere Berichte erstellen. Sie müssen sich um Teile der Schulverwaltung kümmern. Dazwischen dürfen sie dann ihren Kurs halten. Es liegt auf der Hand, dass es für den Lehrer unter diesen Bedingungen schwierig ist, einen qualitativ hochwertigen Kurs abzuhalten. Daher bin ich der Meinung, dass sich der Lehrer wirklich nur um die Bildung seiner Schüler kümmern sollte. Er sollte stets die Möglichkeit haben, sich gut auf seinen Kurs vorzubereiten.


Der Lehrer sollte in gewaltfreier Kommunikation geschult sein. Es gibt so viele Situationen mit den Kindern, in denen die Nerven angespannt sind und eine Eskalation des Konflikts vorprogrammiert ist. Ich bin davon überzeugt, dass durch gewaltfreie Kommunikation viele Konflikte abgeschwächt und sogar schnell gelöst werden können. Deshalb sollte schon in sehr jungen Jahren in der Schule eine gewaltfreie Kommunikation mit den Kindern eingesetzt werden.


Ich bin auch der Meinung, dass die Kinder schon ab Cycle 1 die Pomodoro-Technik kennen lernen. Dabei geht es darum, dass sich die Kinder (idealerweise) 25 Minuten lang auf eine Aufgabe konzentrieren und dann 5 Minuten Pause machen. Lernen macht so viel mehr Spaß. Die Pomodoro-Technik sollte in jedem Cycle angewendet werden. Kinder lernen, sich zu organisieren und konzentriert zu bleiben.


Was würden Sie davon halten, wenn die Schulleitung jede Woche ein Thema wählen würde, das in jedem Fach behandelt werden soll? Wenn das Thema zum Beispiel ein Apfel wäre, könnte man in Mathe über den Durchmesser des Apfels sprechen und ihn berechnen. Im Deutsch-Unterricht könnte man über Apfelbäume diskutieren und im Französisch-Unterricht über den Unterschied zwischen einem Apfel und einer Kartoffel (pomme de terre). In Geschichte gibt es auch Beispiele, bei denen es um einen Apfel geht. Dadurch wird die Kreativität des Lehrers angeregt und die Schule kann für jeden Spaß machen. Als Nebeneffekt lernen die Schüler lieber und besser.


Der Lehrer könnte in einigen seiner Kurse auch über Essen sprechen oder das Thema in einen speziellen Kurs integrieren. Unseren Kindern könnte erklärt werden, welches Essen die Konzentration fördert und was man beim Sport essen sollte. Das muss und soll kein Extrakurs sein.


Das wären die Vorbereitungen in den Cyclen 1 und 2.


In Cycle 3.1, wenn die Kinder lesen und schreiben können, könnten die Lehrer mit dem Unterrichten von Lesetechniken beginnen. Die Kinder sind dann bereit, der Klasse vorzulesen. Der Lehrer kann ihnen dann erklären, wie sie den Text im Kopf durchgehen können, ohne die Sätze Wort für Wort aufzusagen. Auf diese Weise können sie lernen, die Schlüsselwörter zu finden.


In der Geschichte und in der Geographie können sie dann mit der Anwendung mnemonischer Techniken beginnen. Der Lehrer kann den Kindern das Verkettungssystem zeigen, vielleicht auch andere Systeme andeuten.


Im Sprachkurs kann er ihnen zeigen, wie man mithilfe einer Gedächtnistechnik Vokabeln lernt.


Für Sprachen wie Deutsch und Französisch kann die Methode von Vera Birkenbihl gelehrt werden. Dies ist eine Methode zum Erlernen einer Fremdsprache ohne Grammatik und Vokabeln. Ich denke, das kann interessant sein.


In Cycle 3.2 können mithilfe von Gedächtnistechniken verschiedene Merkstationen vermittelt werden. Ich denke an die Systeme: Zahlen-Form-System, Zahlen-Symbol-System, Zahlen-Reim-System. Da die Kinder beim Zahlen-Reim-System eine Zahl mit einem Wort aus ihrer Muttersprache verknüpfen sollen, wäre es sinnvoll, im Kurs einen Dolmetscher einzusetzen, wenn der Lehrer die Sprache mehrerer Schüler nicht beherrscht.


Das Überfliegen eines Textes könnte in diesem Cycle weiter verbessert werden. Den Kindern könnte bereits das Schnelllesen beigebracht werden.


Vermutlich hatten die Kinder bereits in den vergangenen Jahren Mindmapping gesehen. Im Cycle 3.2 konnte ihnen detaillierter gezeigt werden, wie man eine Mindmap erstellt.


Im Cycle 4.1 sollen die Kinder so weit fortgeschritten sein, dass ihnen weitere Gedächtnistechniken beigebracht werden können. Ich denke an den Gedächtnispalast und die Reisetechnik. Alle anderen Techniken könnten in diesem Cycle weiter verbessert werden.


Im Cycle 4.2 wären die Kinder meiner Meinung nach bereit, das Fotolesen (Photoreading) zu lernen. Dies ist eine Technik, um den Inhalt ganzer Bücher schnell und gut zu verstehen. In allen anderen Lernmethoden können die Kinder weiter perfektioniert werden.


So stelle ich mir den Grundschul-Unterricht in naher Zukunft vor. Was denken Sie? Welchen Nutzen hätte es, wenn unseren Kindern in der Schule auf diese Weise effektive Lernmethoden vermittelt würden? Ich könnte mir vorstellen, dass es fast keine Nachsitzer mehr geben würde. Das soziale Niveau wäre angehoben. Vielleicht könnte das Wort „asozial“ aus unserem Wortschatz gestrichen werden. Kinder hätten keinen Prüfungsstress und könnten den Beruf erlernen, den sie wirklich wollen. Die Schule würde wieder richtig Spaß machen und die Kinder würden gerne zur Schule gehen. Depressionen bei Lehrern würde viel seltener festgestellt werden, weil ihnen diese Art von Unterricht auch Spaß machen würde.


Ich habe auch darüber nachgedacht, welche Nachteile es mit sich bringen könnte, wenn unseren Kindern in der Grundschule wirksame Unterrichtsmethoden vermittelt würden. Ehrlich gesagt habe ich keine gefunden! Vielleicht konzentriere ich mich auch zu sehr auf die Vorteile und übersehe die Nachteile. Natürlich fällt am Anfang viel Arbeit auf die Lehrer. Sie müssten zusätzliche Schulungen besuchen, die Lehrtechniken selbst anwenden und oft umdenken. Wenn sie jedoch die Lehrmethode beherrschen und unterrichten können und dann sehen, wie viel Spaß es machen kann, werden sie erkennen, dass sich die Arbeit gelohnt hat. Daher kann ich dort keinen Nachteil erkennen.


Kinder mit Legasthenie würden deutlich bessere Fortschritte machen und sich anderen Kindern gleichberechtigter fühlen. Weil die Kinder wieder gerne zur Schule kommen, müssen sie ihren Frust nicht mehr an anderen Kindern auslassen. Dementsprechend würde es in den Schulen viel weniger Aggressionen geben! Weniger Mobbing! Ich kann mir ein viel besseres Verhältnis zwischen den Kindern und den Lehrern vorstellen. Der Lehrer muss seine Autorität nicht mehr beweisen, denn die Kinder haben den richtigen Respekt vor ihm.


Du glaubst mir das alles nicht? Das alles ist ja auch kaum zu glauben, wenn man sich die Situationen anschaut, die wir derzeit an allen unseren Schulen sehen und erleben. Ich liste keine Situation auf, weil ich möchte, dass solche Situationen der Vergangenheit angehören. Was ich in diesem Artikel geschrieben habe, ist für mich eine Lösung gegen alle Ungerechtigkeiten, gegen alle Aggressionen, gegen alles Mobbing und gegen alle Depressionen, die wir in unserem Leben (nicht nur in der Schule) sehen.


Wenn alles, was ich vorschlage, hier in Luxemburg wirklich umgesetzt wird, wird sicherlich nicht alles so sein, wie ich es mir jetzt vorstelle. Mir ist bewusst, dass es auf diesem Weg unzählige Hindernisse gibt. Diese Hindernisse tragen Namen wie Aberglaube, Egoismus, Stolz, Faulheit, Bequemlichkeit und viele mehr. Aber sie können einzeln überwunden werden. Mir ist auch bewusst, dass ich dies nicht alleine erreichen kann, wenn ich wirklich will, dass in der Grundschule wirksame Lehrmethoden vermittelt werden. Ich brauche Hilfe. Ich brauche Menschen, mit denen ich meine Vision teilen kann. Ich brauche engagierte Menschen, die bereit sind, diesen Weg mit mir zu gehen. Wenn Sie von meinem Projekt überzeugt sind und denken, Sie könnten mir auf iergendeine Art und Weise helfen, dann zögern Sie nicht, mir zu schreiben! Ich brauche Sie!


Wir bieten Kurse zu verschiedenen Unterrichtstechniken an. Bei Interesse melden Sie sich hier an!


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